Konsumismus versus Terror

Ich empfehle dieses Interview von 2011 mit dem Philosophen Norbert Bolz. Um Zeit zu sparen, verlinke ich die letzte halbe Stunde, die ich interessanter finde als die erste halbe.

Themen:

  • Massenmedien vs. Neue Medien
  • Ungerechtigkeit vs. Gleichheit
  • Kulturclash zwischen der Theokratie des Islamismus und dem Säkularismus Europas
  • aufgeklärter Feminismus vs. fanatischer Feminismus

2002 verfasste er sein „konsumistisches Manifest“:

Können Kapitalismus und Konsumismus die westliche Welt vor dem Terror retten? Schaut man auf die Brennpunkte der Welt, ob im Gaza, im Sinai, in Kabul oder in Bagdad, so fällt vor allem eines ins Auge: eine Sozialstruktur mit einem deutlichen Überschuss an jungen Männern, arbeitslos, perspektivlos, misogyn, frustriert, gewaltbereit und überwiegend in der Gruppe auftretend.

Hätten diese Leute die Chance, sich eine Existenz aufzubauen, eine Familie zu gründen, eine Aufgabe für die Gemeinschaft zu übernehmen – würden sie dann nicht dem Terror abschwören und alles daransetzen, das Erreichte zu bewahren und zu schützen? Wären sie dann nicht von der Straße und unerreichbar für die Verlockungen der Terrornetzwerke?

Via Konsum, so Bolz, werden im Westen Leitideen in Form des „Spirituellen Mehrwerts“ der Waren verhandelt, Inhalte wie Freiheit, Geborgenheit, Gesundheit, Individualität, Liebe und Sinn.

Geld statt Geduld – „Das konsumistische Manifest“ von Literaturkritik.de

Hierzu stellt Bolz fest:

„Ich halte den Konsumismus für eine unglaublich primitive Lebensform. Im Vergleich zum religiösen Fundamentalismus halte ich ihn für das geringere Übel.“

Ein Gedanke zu “Konsumismus versus Terror

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